Durch die Lüfte segeln
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ToggleDas Geräusch, wenn der Schirm raschelnd aufgestellt wird, das Kribbeln im Bauch kurz vor dem Start und die Spannung, wann das Zeichen zum Loslaufen gegeben wird. Und dann verlieren die Füße den Kontakt zum Boden und man fliegt. Dieses glückselige Gefühl über grüne Hügel zu fliegen, den Wind im Gesicht zu spüren, kleine Dörfer und eine wunderschöne Landschaft bestaunen zu dürfen, das ist es, was Tandem-Paragliding für mich so einmalig macht.
Fahrt zum Treffpunkt
Vom Zentrum Athens schlängeln wir uns mit dem Mietwagen durch den dichten Verkehr stadtauswärts. Umso näher wir dem Stadtrand kommen, desto flüssiger wird der Verkehr. Weiße Quellwolken schieben sich am blauen Himmel entlang und ich hoffe auf gutes Flugwetter. Über die Autobahn geht es weiter in Richtung Korinth und am Horizont kann ich bereits eine Bergkette erkennen. Unser Ziel ist heute Plataiai (auch Plataies), etwa 1h von Athen entfernt.
- Station ist mit Personal besetzt
- Mautgebühr: 2.80 € nach Palataiai (auch Palataies)
Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, fahren wir durch kleine Orte mit teilweise holprigen Straßen. Die Bergkette kommt immer näher und die Straße wird kurviger. Kurz vor unserem Ziel, dem Ort Plataiai (auch Plataies), habe ich das Gefühl, dass die Straßenführung nur noch aus Serpentinen besteht.
Treffpunkt
Unser Treffpunkt ist das "Cool cafe" in Plataiai, das im Zentrum des kleinen Ortes und schräg gegenüber einer Kirche und eines Supermarktes liegt.
Der Innenraum des "Cool cafe" ist großzügig und modern gestaltet: an den Decken hängen verschiedene "Glühbirnen"-Lampen, Stühle sind mit verschiedenfarbigen Stoffen bezogen, auch die Bar mit der schwarzen Mosaikverkleidung macht einen guten Eindruck. Auch wenn es im Café sehr gemütlich aussieht, entscheiden wir uns für die sonnige Terrasse.
Vor dem Flug
Mit einem fensterlosen, grünen und in die Jahre gekommenen Transporter kommt mein Pilot Dionysos zum Treffpunkt "Cool cafe" gefahren. Aus dem "Freedom Paragliding"-Laden nebenan holt Dionysos den Gleitschirm-Rucksack und unsere Helme für den Flug. Er steigt in seinen Transporter, wir in unseren Mietwagen und gemeinsam fahren wir zum Startplatz.
Am Startplatz treffen wir auf einige Paraglider, die auf guten Wind für einen Start warten.
Mir wird das Gurtzeug angelegt und ich erhalte eine Einweisung: Was beim Start und bei der Ladung zu beachten ist. Außerdem machen wir einen "Probelauf" ohne Schirm, damit ich ein Gefühl für den Start bekomme. Ich fühle mich sicher und gut aufgehoben.
Dieser Flug ist mein dritter Tandem-Paragliding-Flug (1. Flug in Kapstadt - 2. Flug in Bassano del Grappa), dennoch höre ich aufmerksam zu und die Aufregung mit einem kribbeln im Bauch und Herzklopfen steigt.
Der Start
Das Gurtzeug ist angelegt, ich halte die Actioncam in der Hand, der Schirm liegt bereit, wir stehen auf der abschüssigen Wiese und warten auf den Wind.
Einer der Paraglider, der auf Wind zum Starten wartet, lässt uns den Vortritt.
Der Ausblick ins Viotia-Tal ist bereits aus dieser Perspektive wunderschön. Die Sonne lässt die weiten Felder grün und kupferfarben leuchten. Kleine Ortschaften mit weißen Häusern sind zu erkennen und am Horizont liegt unter einem Nebelschleier eine Bergkette.
Es dauert fast zweit Minuten und auf einmal geht alles ganz schnell: raschelnd wird der Schirm aufgestellt und Dionysos ruft "Run, run, run, run, run". Ich laufe los, mache drei, vier Schritte und schon habe ich den Kontakt zum Boden verloren.
Der Tandem-Paragliding-Flug
Ich lehne mich in meinen Sitz zurück und genieße den Flug. Der Wind weht, die Sonne kitzelt mich an den Stellen im Gesicht, die nicht durch die Maske und Sonnenbrille bedeckt sind. Wir ziehen Kreise durch die Luft und steigen immer höher. Mit den grünen Hügeln, die das Viotia-Tal einrahmen, bin ich nun auf Augenhöhe und gefesselt von dieser wunderschönen Aussicht.
Wir fliegen weiter ins Tal hinein und ziehen immer wieder unsere Kreise durch die Lüfte. Das wunderschöne Panorama der Berge und des Tals kann ich vollends genießen. Die Sonne gibt sich die größte Mühe, die Farbvielfalt des Viotia-Tals zum Vorschein zu bringen.
Es war geplant, dass wir zum Startplatz zurückfliegen, um dort zu landen. Der Wind ist leider nicht auf unserer Seite und wir müssen mitten auf dem Acker landen. Auch wenn der Landeplatz nicht optimal ist, die wunderschöne Aussicht ist es allemal und wir sind sicher und sanft gelandet.
Ein anderen Paraglider ist mit Dionisys' Transporter ins Tal gekommen und wir müssen glücklicherweise die Strecke zum Startplatz nicht zu Fuß gehen.
Gut zu wissen
Gebuchter Flug | über "checkyeti" | 95 € (10/2020) ab 120 € (07/2022) |
Website meines Piloten Dionysos | "freedom Paragliding" | ab 75 € (07/2022) |
Kontakt | info@flyfreedom.gr | Mobil: +30 694 4431709 |
Fahrzeit Athen <> Treffpunkt | ca. 1 Stunde mit dem Auto | |
je nach Wind wird geflogen | eher im Frühling/Sommer: Kandili Megara | |
eher im Herbst: in Plataiai - Kitharonas Berge | ||
Flugzeit | 15 - 20 Minuten | |
Eigene Ausrüstung | Turnschuhe/ Wanderschuhe, Windjacke, Sonnenbrille, lange Hose, Sea Bands bei Reiseübelkeit | |
Zeit für das Paragliding-Erlebnis einplanen: 1 - 2 Stunden |
Fazit
Dieser Flug war ein wunderschönes Erlebnis. Das Farbenspiel, die Aussicht, die Berge. Ich bin froh, dass wir so viele Kreise geflogen sind, denn so konnte ich die wunderschöne Landschaft intensiv genießen.