Die Wüste Wadi Rum

Eine einzigartige Wüstentour

Voller Vorfreude auf unseren Ausflug mit Übernachtung in der Wüste sitzen wir morgens um 9:00 Uhr im Auto. Doch, bevor es in die Wüste geht, machen wir einen Zwischenstopp bei der Bäckerei „AL-Janoub sweetes“ in Petra und decken uns mit köstlichem arabischen Gebäck ein.

Wadi Rum

... ist viel mehr als nur eine Wüste. Faszinierende Entdeckungen, Begegnungen mit Kamelen und die atemberaubende Schönheit machen diesen Ort zu einem der Highlights unserer Reise. Durch das magische Zusammenspiel von Licht, Farben und der Felslandschaft wird deutlich, warum dieser Ort zum Weltkulturerbe zählt.

Der rote Wüstensand, die mächtigen Felsen und die grünen Tupfer von einzelnen Bäumen und Wüstengras machen die Wüste Wadi Rum zu einem besonderen Ort.

Eintrittspreis (Stand September 2019)
5 JD / ca. 6,50 € p.P.

Bevor die Wüstentour beginnt

Von der Felsenstadt Petra fahren wir ungefähr 1,5h bis zum Besucherzentrum von Wadi Rum. Mit unseren Tickets dürfen wir den kleinen Ort Wadi Rum passieren, der an die gleichnamige Wüste grenzt. Unser Auto hält vor einem Haus und unsere Koffer werden ausgeladen. Wir betreten das Haus und bekommen erneut die herzliche Gastfreundschaft der Jordanier zu spüren. In einem gemütlichen Wohnzimmer/Aufenthaltsraum des Hauses setzen wir uns mit einem Glas Tee auf eines der Sofas zu den anderen Touristen.
Im Büro nebenan besprechen wir den Ablauf des heutigen Tages, buchen einen Kamelritt und gleichen die Informationen für die Übernachtung im Wüstencamp ab. Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, springen wir und die anderen Touristen in den jeweils eigenen überdachten Jeep und unsere 4-stündige Tour durch die Wüste beginnt.

Die Jeeps fahren mit den Gästen durch den Ort Wadi Rum in die angrenzende Wüste Wadi Rum. Vier Stunden Wüstenerlebnis beginnen jetzt.

Die Wüstentour beginnt

Sobald wir den Rand der Wüste erreicht haben, verteilen sich die Jeeps in alle Himmelsrichtungen. Und da sind nur noch wir und die einzigartige Weite mit rotem Wüstensand, beeindruckenden Felsformationen und ein paar freilaufenden Kamelen in der Ferne. Der warme Fahrtwind streift unser Gesicht.

Die Wüste Wadi Rum mit rotem Wüstensand, mächtigen Felsen und freilaufenden Kamelen.

Je tiefer wir in die Wüste hineinfahren, desto mehr verändert sich die Landschaft.

Jebel Khazali

Es ist überraschend, wie facettenreich die Wüste sein kann. Nun machen wir unseren ersten Stopp: am Felsen "Jebel Khazali". Durch eine Felsspalte gehen wir ins Innere des Felsens. Von weitem ist der Zugang nicht sofort erkennbar.

Felsmalereien sind in der 100 Meter langen Schlucht des Felsen "Jebel Khazali" zu sehen.

Über unebene Felsen und glatte Steine gehen wir ungefähr 100 Meter die Schlucht entlang und entdecken beeindruckende Felsmalereien.

Vor 3.500 Jahren zogen Nomadenstämme durch Wadi Rum. An einigen Stellen hinterließen sie Bilder und Schriftzeichen. Diese Abbildungen geben Einblicke in eine andere Zeit.

Beeindruckende Felsmalereien in der Schlucht des Felsens "Jebel Khazali".

Wüstentour auf einem Kamel

Ganz in der Nähe des Felsens "Jebel Khazali" stoppen wir erneut. Wir verlassen den Jeep und gehen in ein Beduinenzelt. Uns wird Kaffee und Tee angeboten, doch wir lehnen dankend ab. Auch wenn es unhöflich ist, aber wir sind mitten in der Wüste und ich habe noch keine Toiletten entdeckt.

Kochstelle für Tee und Kaffee im Beduinenzelt

Es dauert nicht lange und wir werden von einem Kamelführer abgeholt. Nun geht es los. Die Dromedare liegen uns zu Füßen. Wir setzen uns in den gut gepolsterten Sattel und halten uns gut fest. Unser Kamelführer gibt dem ersten Dromedar das Zeichen zum Aufstehen: das Hinterteil erhebt sich zuerst. Ich muss mein Gewicht nach hinten verlagern, damit ich nicht nach vorn falle. Nun werden die Vorderläufe aufgestellt. Niemand ist heruntergefallen, die Tour kann losgehen.

Unser Kamelführer

Das Aufsitzen hat gut geklappt, niemand ist heruntergefallen: der 30-Minuten-Ritt durch die Wüste von Wadi Rum auf einem Kamel/ Dromedar kann beginnen.

Wir genießen die Ruhe und die endlose Weite dieses besonderen Ortes und schaukeln durch den roten Wüstensand, vorbei an den hohen Felsen. Die warme Sonne kitzelt auf der Haut, die sich nicht so erbarmungslos heiß anfühlt wie erwartet. Vielleicht liegt es auch an dem leichten Wind, der die warme Luft um uns herum verteilt.
An einem schattenspendenden Felsen beenden wir unseren Ausritt. Hier treffen wir unseren Fahrer, der gemeinsam mit anderen Fahrern für die Touristen das Mittagessen zubereitet.
(Fotos konnten wir während des Ausritts leider nicht machen, da es zu sehr geschaukelt hat.)

TIPP
Um die Beine zu entlasten, wurde uns empfohlen zwischendurch die Position in den Schneidersitz zu verändern. Ich habe es ausprobiert und es ist wirklich angenehm.

Empfehlung unseres Fahrers: die Beine während des Kamelritts zwischendurch überkreuzen.

Mittagessen

Zusammen sitzen wir mit Touristen auf einer großen Decke, die auf dem Boden ausgebreitet ist und unterhalten uns.
Unser Mittagessen wird von den Fahrern der Jeeps vorbereitet. Ein Fahrer grillt das Hühnchen über einer offenen Feuerstelle und die anderen holen Salat, Joghurt und Brot aus den Fahrzeugen oder genießen ihre Pause. Das Essen wird in Schüsseln herumgereicht und jeder legt sich etwas auf seinen Teller. Zum Nachtisch werden Kekse herumgereicht. Alles ist sooo köstlich und gehört mit zu den besten Essen unserer Reise.

In den darauffolgenden Tagen hatten wir KEINE Magenprobleme.

Die Fahrer der verschiedenen Jeeps kommen zum Treffpunkt zusammen und bereiten das Mittagessen für die Touristen zu.

Überraschende Natur und Kamele hautnah

Nach dem Mittagessen setzen wir unsere Tour fort. Nur wenige Minuten später sehen wir einige Touristen vom Mittagessen an einem Felsen mit einem Loch in der Mitte wieder. Diesen skurrilen Felsen gehen/klettern wir seitlich hinauf. Das Panorama ist atemberaubend: umgeben von imposanten Felsen und der Weite der Wüste Wadi Rum.

Dieser Felsen ist ein beliebter Touristen-Treffpunkt. An der Seite des Felsen kann man hinaufgehen/ klettern und erhält ein schönes Erinnerungsfoto und ein atemberaubendes Panorama.

Die Aussicht auf dem skurrilen Felsen mit dem Loch in der Mitte.

Wir fahren mit dem Jeep weiter und sehen in der Ferne freilaufende Kamele. Der Versuch, die Wüstenschiffe während der schaukelnden Fahrt mit der Kamera einzufangen, ist gar nicht so leicht.

Es wirkt so authentisch, die freilaufenden Kamele in der Wüste zu sehen.

Auf einmal stoppen wir und unser Guide ruft die Kamele zu uns. Und tatsächlich, sie kommen.
Dieses freundliche Gesicht, die langen Wimpern und großen Kulleraugen: da teile ich doch gern das übrig gebliebene Brot. Den Kamelen - ohne Kamelführer - in dieser Umgebung noch einmal so nah zu kommen ist aufregend und fesselnd.

Es wurden Kamele gerufen und sie sind gekommen. Bei diesen Kulleraugen teilen wir gerne unser Brot.

Ein letzter wunderschöner Stopp

Bevor es zurück zum Ausgangspunkt geht, machen wir noch einen letzten Stopp an einem weiteren Beduinenzelt.
Diese Stelle war einst ein Lagerplatz zum Tausch von Waren, die mit den Karawanen durch die Wüste transportiert wurden.

Vor einem Beduinenzelt warten die Kamele. Dieser Platz war einst ein Lagerplatz.

In einem Felsen können wir Zeichnungen und Schriftzeichen erkennen, die die Menschen vermutlich im 3. Jh. v. Chr. hinterlassen haben.

Ein einsamer Baum, mitten in der Wüste Wadi Rums. Ein sehr skurriles, aber auch faszinierendes Bild.

Ein einzelner Baum inmitten der Wüste und umrahmt von Felsen.

Mit wunderschönen, aufregenden und unvergesslichen Eindrücken verlassen wir die Wüste und fahren in unser Wüsten-Camp.

Checkliste
– Kopfbedeckung
– Sonnencreme
– Wasser
– Action Cam / Kamera – die auch bei einer holprigen Fahrt stabile Bilder macht
– „Sea Band“ gegen Reisekrankheiten jeder Art („Wüstenschiff“)

Geschichte

Seit ungefähr 12.000 Jahren sind die Beduinen und ihre Kultur eng mit der Wüste Wadi Rum verbunden. Die Jordanier handelten mit Kaffee, der einst aus dem Jemen stammt. Dieser ist ein wichtiger Bestandteil der arabischen Kultur und symbolisiert nicht nur die Gastfreundschaft. Bei Verhandlungen, für Problemlösungen und sonstigen gesellschaftlichen Zusammentreffen darf Kaffee nicht fehlen.

Mit Kamelkarawanen wurden Waren durch die Wüste Wadi Rum zum Mittelmeer transportiert. An Lagerplätzen wurden Waren getauscht, wie Leder aus Arabien gegen Seide oder Textilien aus Indien und China.

Noch heute sind Zelte von Beduinen in der Wüste auszumachen. Diese sind aus Ziegenwolle und Kamelhaar. Die meisten Beduinen sind heute in Wadi Rum sesshaft geworden.

Fazit

Der Ausflug in die Wüste war eine unvergessliche Erfahrung. Die fantastische Landschaft und der Ritt auf den Kamelen/Dromedaren wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Wer in Jordanien ist sollte unbedingt einen Ausflug in die Wüste Wadi Rum machen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein Wüstenausflug so abwechslungsreich sein kann.

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