Eine einzigartige Wüstentour
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ToggleVoller Vorfreude auf unseren Ausflug mit Übernachtung in der Wüste sitzen wir morgens um 9:00 Uhr im Auto. Doch, bevor es in die Wüste geht, machen wir einen Zwischenstopp bei der Bäckerei „AL-Janoub sweetes“ in Petra und decken uns mit köstlichem arabischen Gebäck ein.
Wadi Rum
... ist viel mehr als nur eine Wüste. Faszinierende Entdeckungen, Begegnungen mit Kamelen und die atemberaubende Schönheit machen diesen Ort zu einem der Highlights unserer Reise. Durch das magische Zusammenspiel von Licht, Farben und der Felslandschaft wird deutlich, warum dieser Ort zum Weltkulturerbe zählt.
Bevor die Wüstentour beginnt
Von der Felsenstadt Petra fahren wir ungefähr 1,5h bis zum Besucherzentrum von Wadi Rum. Mit unseren Tickets dürfen wir den kleinen Ort Wadi Rum passieren, der an die gleichnamige Wüste grenzt. Unser Auto hält vor einem Haus und unsere Koffer werden ausgeladen. Wir betreten das Haus und bekommen erneut die herzliche Gastfreundschaft der Jordanier zu spüren. In einem gemütlichen Wohnzimmer/Aufenthaltsraum des Hauses setzen wir uns mit einem Glas Tee auf eines der Sofas zu den anderen Touristen.
Im Büro nebenan besprechen wir den Ablauf des heutigen Tages, buchen einen Kamelritt und gleichen die Informationen für die Übernachtung im Wüstencamp ab. Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, springen wir und die anderen Touristen in den jeweils eigenen überdachten Jeep und unsere 4-stündige Tour durch die Wüste beginnt.
Die Wüstentour beginnt
Sobald wir den Rand der Wüste erreicht haben, verteilen sich die Jeeps in alle Himmelsrichtungen. Und da sind nur noch wir und die einzigartige Weite mit rotem Wüstensand, beeindruckenden Felsformationen und ein paar freilaufenden Kamelen in der Ferne. Der warme Fahrtwind streift unser Gesicht.
Jebel Khazali
Es ist überraschend, wie facettenreich die Wüste sein kann. Nun machen wir unseren ersten Stopp: am Felsen "Jebel Khazali". Durch eine Felsspalte gehen wir ins Innere des Felsens. Von weitem ist der Zugang nicht sofort erkennbar.
Über unebene Felsen und glatte Steine gehen wir ungefähr 100 Meter die Schlucht entlang und entdecken beeindruckende Felsmalereien.
Wüstentour auf einem Kamel
Ganz in der Nähe des Felsens "Jebel Khazali" stoppen wir erneut. Wir verlassen den Jeep und gehen in ein Beduinenzelt. Uns wird Kaffee und Tee angeboten, doch wir lehnen dankend ab. Auch wenn es unhöflich ist, aber wir sind mitten in der Wüste und ich habe noch keine Toiletten entdeckt.
Es dauert nicht lange und wir werden von einem Kamelführer abgeholt. Nun geht es los. Die Dromedare liegen uns zu Füßen. Wir setzen uns in den gut gepolsterten Sattel und halten uns gut fest. Unser Kamelführer gibt dem ersten Dromedar das Zeichen zum Aufstehen: das Hinterteil erhebt sich zuerst. Ich muss mein Gewicht nach hinten verlagern, damit ich nicht nach vorn falle. Nun werden die Vorderläufe aufgestellt. Niemand ist heruntergefallen, die Tour kann losgehen.
Wir genießen die Ruhe und die endlose Weite dieses besonderen Ortes und schaukeln durch den roten Wüstensand, vorbei an den hohen Felsen. Die warme Sonne kitzelt auf der Haut, die sich nicht so erbarmungslos heiß anfühlt wie erwartet. Vielleicht liegt es auch an dem leichten Wind, der die warme Luft um uns herum verteilt.
An einem schattenspendenden Felsen beenden wir unseren Ausritt. Hier treffen wir unseren Fahrer, der gemeinsam mit anderen Fahrern für die Touristen das Mittagessen zubereitet.
(Fotos konnten wir während des Ausritts leider nicht machen, da es zu sehr geschaukelt hat.)
Mittagessen
Zusammen sitzen wir mit Touristen auf einer großen Decke, die auf dem Boden ausgebreitet ist und unterhalten uns.
Unser Mittagessen wird von den Fahrern der Jeeps vorbereitet. Ein Fahrer grillt das Hühnchen über einer offenen Feuerstelle und die anderen holen Salat, Joghurt und Brot aus den Fahrzeugen oder genießen ihre Pause. Das Essen wird in Schüsseln herumgereicht und jeder legt sich etwas auf seinen Teller. Zum Nachtisch werden Kekse herumgereicht. Alles ist sooo köstlich und gehört mit zu den besten Essen unserer Reise.
Überraschende Natur und Kamele hautnah
Nach dem Mittagessen setzen wir unsere Tour fort. Nur wenige Minuten später sehen wir einige Touristen vom Mittagessen an einem Felsen mit einem Loch in der Mitte wieder. Diesen skurrilen Felsen gehen/klettern wir seitlich hinauf. Das Panorama ist atemberaubend: umgeben von imposanten Felsen und der Weite der Wüste Wadi Rum.
Wir fahren mit dem Jeep weiter und sehen in der Ferne freilaufende Kamele. Der Versuch, die Wüstenschiffe während der schaukelnden Fahrt mit der Kamera einzufangen, ist gar nicht so leicht.
Auf einmal stoppen wir und unser Guide ruft die Kamele zu uns. Und tatsächlich, sie kommen.
Dieses freundliche Gesicht, die langen Wimpern und großen Kulleraugen: da teile ich doch gern das übrig gebliebene Brot. Den Kamelen - ohne Kamelführer - in dieser Umgebung noch einmal so nah zu kommen ist aufregend und fesselnd.
Ein letzter wunderschöner Stopp
Bevor es zurück zum Ausgangspunkt geht, machen wir noch einen letzten Stopp an einem weiteren Beduinenzelt.
Diese Stelle war einst ein Lagerplatz zum Tausch von Waren, die mit den Karawanen durch die Wüste transportiert wurden.
In einem Felsen können wir Zeichnungen und Schriftzeichen erkennen, die die Menschen vermutlich im 3. Jh. v. Chr. hinterlassen haben.
Ein einsamer Baum, mitten in der Wüste Wadi Rums. Ein sehr skurriles, aber auch faszinierendes Bild.
Mit wunderschönen, aufregenden und unvergesslichen Eindrücken verlassen wir die Wüste und fahren in unser Wüsten-Camp.
– Sonnencreme
– Wasser
– Action Cam / Kamera – die auch bei einer holprigen Fahrt stabile Bilder macht
– „Sea Band“ gegen Reisekrankheiten jeder Art („Wüstenschiff“)
Geschichte
Mit Kamelkarawanen wurden Waren durch die Wüste Wadi Rum zum Mittelmeer transportiert. An Lagerplätzen wurden Waren getauscht, wie Leder aus Arabien gegen Seide oder Textilien aus Indien und China.
Noch heute sind Zelte von Beduinen in der Wüste auszumachen. Diese sind aus Ziegenwolle und Kamelhaar. Die meisten Beduinen sind heute in Wadi Rum sesshaft geworden.
Fazit
Der Ausflug in die Wüste war eine unvergessliche Erfahrung. Die fantastische Landschaft und der Ritt auf den Kamelen/Dromedaren wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Wer in Jordanien ist sollte unbedingt einen Ausflug in die Wüste Wadi Rum machen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein Wüstenausflug so abwechslungsreich sein kann.